Leiterplatten nach dem Fotoverfahren einfach herstellen

Wie ich Leiterplatten herstelle
Das Layoutprogramm meiner Wahl ist Layout 6.0!
Es ist intuitiv zu bedienen und der Erfolg ist schnell gegeben.
Es gibt professionelle Leiterplattenhersteller die damit preiswerte Leiterplatten fertigen können.
Einzelstücke stelle ich auch mal selber her.
Dazu drucke ich das gespiegelte Layout mit einem Laserdrucker oder mit nicht so guter Auflösung auch Tintenstrahldrucker (ich meine nicht die theoretische Auflösung in DPI sondern die durch kleine Fehler beim Drucken erreichbare Auflösung durch Unterbrechungen) auf weisses Papier mit 80 g/m2.
Der Ausdruck wird anschliessend mit Parrafin oder Stearin von Haushaltskerzen oder Teelichten getränkt und damit durchscheinend gemacht.
Dazu gehe ich wie folgt vor.
Eine etwa 3mm dicke, saubere Aluplatte 200x400 mm wird mit einer Schraubzwinge an einer Tischkante befestigt.
Mit einer Heißluftpistole erwärme ich die Platte von unten und verteile das Parrafin darauf.
In das geschmolzene Parrafin lege ich den Ausdruck und wische mit Küchenpapier überschüssiges Parafin weg. So das von beiden Seiten des Papieres eine völlig glatte Oberfläche entsteht.
Nach dem erkalten des Papieres ist das Layout sehr gut deckend vorhanden und das Papier durchscheinend.
Eine weitere Aluplatte mit angebautem Staubsaugerstutzen wird mit grobem Stoff belegt auf dem das Fotobeschichtete Halbzeug kommt.

Der Stoff sollte bis zum Saugstutzen reichen!
Darauf kommt die Layoutvorlage.
Damit nichts verrutscht klebe ich alles mit Klebefolie auf die Aluplatte.
Auf beides wird eine glatte Polyäthylenfolie gelegt die etwas kleiner als die Aluplatte ist.
Diese Folie wird mit Klebestreifen auf die Aluplatte geklebt.
Jetzt wird ein Handstaubsuger mit der Saugseite auf den Stutzen gesteckt.
Eine Gesichtssauna die bei Ebay oft für wenig Geld angeboten wird kommt mit der Lampenseite auf den Stapel.
Staubsauger wird eingeschaltet bis die Vorlage plan auf dem Halbzeug liegt.
Anschliessend wird die Beleuchtung der Gesichtssauna eingeschaltet und je nach benötigter Zeit belichtet.
Die Belichtungszeit ermittle ich je nach Halbzeug mit Probestreifen die ich durch abdecken mit schwarzem Papier über das Halbzeug mit dem Layoutpapier belichte.
Ich verwende dabei folgende Abstufungen 2;4;6 Minuten in zwei cm breiten Streifen die Layout enthalten müssen.
Das belichtete Layout wird in verdünnter Natronlauge entwickelt, Vorsicht! stark Ätzend und Augengefährlich!
Mit Pinzette und Handschuhen arbeiten!
Die Natronlauge zum entwickeln setze ich mit 7 Gramm pro Liter Leitungswasser an. Diese Angaben gelten bei 20 Grad Celsius!
In dieser Lösung muss das belichtete Halbzeug wenn richtig belichtet ist eine Minute verbleiben.
Unter dem Wasserstrahl wird die Platte abgespühlt, eventuell mit dem Finger unter Wasser abrubbeln. Anschliessend kann dann geätzt werden.
Die Leiterzüge die am besten werden sind mit der richtigen Zeit belichtet worden.
Mit dieser Methode habe ich SMD-Bausteine mit einem Pin-Abstand und einer Pinbreite von 0,3 mm bearbeiten können.
Das Ätzen erfolgte dabei allerdings mit einer Sprühätzmaschine mit Eisen-3-Clorid.
Mit auf 45 Grad Celsius erwärmter Natriumpersulfat- oder Ammoniumpersulfatlösung in der Schale oder Küvette kommt man warscheinlich nicht auf ganz so kleine Strukturen.
Es ist aber nicht solch grosse Schweinerei!
Nach dem Ätzen wasche ich den auf den Leiterzügen haftenden Fotolack mit Zehnprozentiger Natronlauge ab. Dauert einige Minuten!
Die Entwickler lösung benutze ich einige male bis ich sie mit Essig versetzt wegkippe, die Lackabwaschlauge hält ewig! Wenn sie zusehr verschmutzt ist behandeln wie die Entwicklerlösung.
Natronlauge von den Händen der Kleidung und dem übrigen Körper sofort ! mit viel Wasser abwaschen und am besten mit Zitronensaft zur Neutralisierung nachwaschen.
Doppelseitige Platinen mache ich genauso nur das ich das Layoutpapier auf beide Seiten eines Aluwinkels so aufklebe das ein Papier klappbar ist. Die Deckung überprüfe ich mit Nadelstichen an den Passkreuzen.
Sind die Layoutpapiere passend übereinander befestigt hat man eine Tasche in die das Halbzeug auf Anschlag gegen den Aluwinkel gesteckt werden kann.
Belichten, umdrehen und wieder belichten. Entwicklung wie vordem.
Viel Erfolg!
Buebchen