Bienen in Graal-Müritz

24.06.2015

Noch halte ich keine Bienen, aber ich stehe im Kontakt mit Imkern und möchte ab dem nächsten Jahr zwei Völker anschaffen.

Ich beobachte jedoch was bei mir im Garten an Bienen herumfliegt und welche Erfahrungen Graal-Müritzer Imker und Bienenhalter in der letzen Zeit gemacht haben.

Auffällig sind die immer grösseren Verluste über Winter durch die Varoamilbe und Mäuse.

Allerdings hat ein Imker in Gelbensande, nur 7 Km von Graal-Müritz entfernt aber im Windschatten der Rostocker Heide so gut wie keine Verluste im letzten Winter gehabt.

Bei mir im Garten habe ich aus diesem Grunde in diesem Jahr noch keine Apis mellifera carnica gesehen.

Ich habe allerdings zum anlocken der Bienen Phazelia ausgesäht und dort tummeln sich mindesten 5 Wildbienenarten oder Hummeln. Nach meiner Einschätzung auch die einheimische dunkle Biene Apis melifera melifera.

Scheinbar haben sich in der umliegenden Rostocker Heide wilde Völker über die letzten 50 Jahre erhalten. Offensichtlich sind sie gegen die Varoamilbe widerstandsfähiger oder haben sich Unterkünfte gesucht, die ein grenzenloses vermehren der Varoas verhindern.

Leider sind die meisten Imker gegen sie voreingenommen.

Die Einführung der Apis melifera carnica war meiner Meinung ein grosser Fehler!

Der Mensch schafft es nicht eine Anpassung von Lebewesen in wenigen Jahren zu erreichen für die die Evolution Tausende Jahre zur Verfügung hatte.

Weder bringt die Carnica bessere Erträge, ist friedlicher noch wiedersteht sie Umweltbelastungen so gut wie die einheimische dunkle Biene.

Das die Erträge der dunklen Biene Apis mellifera mellifera sogar grösser als die der Apis melifera carnica sein können, hat der Abbe Warré schon vor über 100 Jahren nachgewiesen.

Halter der dunklen Biene in Deutschland, Polen bis Schweden berichten über gute Erfahrungen und ebenso friedliches Verhalten wie bei der carnica.

Leider werden ihre Bienenstöcke aus Unkenntnis oder Dummheit oft zerstört.

Das die Biene in Deutschland immer grössere Schwierigkeiten zu überleben hat hängt meiner Meinung nach zum allergrössten Teil mit der Einführung der nicht einheimischen Apis melifera carnica zusammen. Wenn dieser Weg weiter beschritten wird und nicht wieder die einheimische dunkle Biene allgemein in Deutschland verbreitet wird, werden wir um den Zusammenbruch der Bienenzucht und gewaltiger wirtschaftlicher Schäden wegen des Ausfalls der Bestäubungsarbeit durch sie, nicht herumkommen. Auf den Erdbeerfeldern hier in der Gegend können Hummeln eingesetzt werden, das ist bei früherer Tracht aber nicht möglich, da Hummeln nicht so grosse Völker bilden wie Bienen. Sie starten in jedem Frühjahr neu mit einer Königin. Bienen überwintern wenn alles gut geht in mehreren Tausend Tieren. Solange es noch genügend Völker der Apis mellifera carnica gibt ist der Umbau auf Apis melifera mellifera, meiner Meinung nach, noch einfach möglich. Ein Aufbau aus dem Nichts, wenn die meisten Völker tot sind, sehe ich sehr skeptisch entgegen. Allerdings habe ich in der Hinsicht, eingewöhnen einer dunklen Königin in ein carnica Volk noch keinerlei Erfahrung und kann mich über diese Möglichkeit durchaus irren. Wenn es einen anderen Weg gibt und eine Politische Unterstützung dafür zu erreichen wäre sollte das angestrebt werden. Unter den jetzigen politischen Verhältnissen sollte das doch zu erreichen sein. Die Politiker können doch nicht am Zusammenbruch der davon abhängigen Nahrungsproduktion interessiert sein. Nur muss Ihnen das offen gesagt werden.

Gibt es in den Imkerverbänden Statistiken über die Ausfälle von Völkern über Winter? Da sollten doch Vergleiche mit den Völkern der dunklen Biene möglich sein um eine schnelle Entscheidung über die allgemeine Wiedereinführung dieser möglich zu machen. Denn auch Züchtungen die die Varoas erkennen und ablesen sind meiner Meinung nach keine Lösung, da die Vermehrung der Varoas in der verdeckelten Brut der Bienen erfolgt.

Ich selber werde mir aber jetzt noch keine dunklen Bienen anschaffen können, sondern die carnica nehmen müssen um der Vernichtung meiner Bienen durch Gegner der dunklen Biene vorzubeugen.

Allerdings werde ich modifizierte Beuten nach Abbe Warré verwenden die hier den Bienen einen besseren Wärmehaushalt ermöglichen.

Meiner Meinung nach sind die jetzt üblichen Beuten einfach zu gross und erfordern eine zu große Energiebereitstellung von den Bienen.

Hier haben wir ausserdem andere Bedingungen als im übrigen Deutschland wegen der gerade im Winter häufigen kalten Winde von der Ostsee. Das schädigt sie oft so das sie den Winter nicht überleben, mal abgesehen vom höheren Futterverbrauch. Ausserdem kommen sie im Sommer beim temperieren des Stockes nicht in die Nähe der zum abtöten der Varoas nötigen Temperatur von 42 Grad Celsius.  Das fällt ihnen in den kompakteren Warré Beuten leichter, wenn auch nicht überall eine ausreichende Temperatur erreicht wird. Sie schaffen es zwar nicht alle zu töten, aber die Belastung des Stockes mit den Varoas bleibt besonders in der Brutwabenmitte geringer.

Wenn ich mich nicht geirrt habe müssen es ja die dunklen Bienen im Wald geschafft haben zu überleben ohne Ameisensäure,  Oxalsäure oder andere Bekämpfung der Varoas. Das kann sehr warscheinlich nur über die Auswahl der Wohnbauten erfolgt sein, die in Baumhöhlen bestimmt nicht die Grösse eines Bienenstockes erreicht. Aber eventuell haben sie auch einfach bessere Abwehrkräfte und sind der Umgebung mehr angepasst.

28.06.2015

Heute habe ich einen Imker in Gelbensande besucht um die in meinem Kleingarten beobachteten Bienen mit seinen zu vergleichen.

Es war sehr interessant für mich.Was ich auch bemerkenswert fand, Er hatte ein Volk von dem Er sagte es sind Stecher. Solche Stecher entstehen normaler weise durch Kreuzung der Apis mellefera mellefera mit Apis mellefera carnica.

Das macht für mich den Eindruck noch glaubhafter das in der Rostocke Heide die Apis mellifera mellifera bis Heute überdauert hat. Der Vergleich bestätigte mir das ebenfalls noch. Es gibt also höchstwarscheinlich noch Restpopulationen in freier Wildbahn, die auch durch die Varoainvasion nicht ausgerottet wurde. Auch die in Rövershagen aufgetretene Amerikanische Faulbrut hat sie bis jetzt verschont. Es sind allerdings nur wenige Exemplare der dunklen Biene die auf meinen Blüten sitzen. Sie im Wald aufzustöbern wird also unmöglich sein.

Das motiviert mich jedenfalls noch mehr ab nächstem Jahr Bienen zu halten. Vieleicht erlebe ich die Wiederkehr der dunklen Biene ja noch.

Hummel und kleine Wildbiene beim Pollensammeln auf Pfingstrose

Hyperthermieeinrichtung zur Varroabekämpfung

07.01.2012

 

Da ich nach meiner Berentung Bienen halten möchte entwickle ich zurzeit eine Hyperthermieanlage für sechs Brutwaben.

Das Verfahren wurde an der Uni Tübingen entwickelt.

Dabei werden die Gedeckelten Brutwaben einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt die die Milben in kurzer Zeit zum absterben bringen.

Die Bienen entfernen die meisten Milben nach dem schlüpfen der Brut oder sie fallen auf die unten im Stock ausgelegte Windel.

Ich will es zu einer Hobby-Imkerfreundliche Anlage weiterentwickeln.

Dabei ist eine Temperaturregelung der Behältertemperatur vorgesehen.

Von einer Ausgangstemperatur beim Beschicken mit Waben von 35°C auf eine zwei Stunden zu haltende Temperatur von 42°C ohne Temperaturüberschwinger.

Für eine gleichmässige Wärmeverteilung im Gerät sorgt ein Umluftsysthem mit zwei Lüftern.

Die Parameter werden eventuell noch angepasst und optimiert.

Isttemperaturabhängige Leistungssteuerung.

Geheizt werden soll mit drei Flachheizungen a 15 Watt und einer Versorgungsspannung von 12 V um auch unabhängig vom Stromnetz arbeiten zu können.

Die Stromversorgung kann aus einer Zigarettenanzünder Steckdose, einem Akku oder einem Netzteil erfolgen.

Die Anlage verbraucht beim Aufheizen maximal 90 W.

Um ein Absterben unverdeckelter Brut zu vermeiden ist eine geregelte Luftbefeuchtung mit einem Ultraschallvernebler vorgesehen.

Die Einhaltung relevanter Parameter wird über LED-Balkenanzeigen sichtbar gemacht.

Das Behandlungsende wird akustisch und optisch angezeigt.

11.01.2012

 

Nach einen abschätzenden Test mit einem 1 Liter Dewargefäss in dem ich einen 4 W und einen 16 W Heizer bis auf 42 °C aufheizte bin ich davon überzeugt das die von mir vorgesehenen Heizer ausreichen.

Die Zeit zum Aufheizen entspricht meinen Vorstellungen und erleichtert eine Regelung ohne Überschwingen aufzubauen.

Allerdings werden für 1 1/2 Hohe Rähmchen extra Behälter gebraucht und es können nur 4 Brutwaben untergebracht werden um ein vergleichbares Volumen aufheizen zu können. Ansonsten verkompliziert sich die Regelung.